Sie und die Anderen

Kunde2014 - 2015
DatumOktober 2015 - Bar IV, fotoK Galerie, Wien
Linkfotok.at

Sie und die Andere(n) behandelt das eigene „Ich“
Ich als Mensch. Ich als Frau. Ich als Ich.
Es geht um die Fragestellung des Ichs in der Gesellschaft – als Frau, als Kind, als Kranke, als Glückliche etc.

In Sie und die Anderen geht es um das Ich in der Gesellschaft.
In dem Video beschreibe ich meine Haut mit Texten. Mein Körper wird zur Projektionsfläche. Die nackte Haut wird übersät mit schwarzen Buchstaben, irgendwann, vielleicht ganz unleserlich, bekommt der Körper eine zweite Haut. Es ist keine Haut, die aus mir heraus entsteht, sondern eine, die auf mich projiziert wird.
Ich habe mich für Texte aus der ersten Frauenbewegung entschieden – teilweise, weil sie immer noch aktuell sind, obschon sie vor über hundert Jahren geschrieben worden sind. Andererseits sind es Texte aus dem antifeministischen Kontext.
In der dazugehörigen Klanginstallation werden die Texte von verschiedene Frauenstimmen gelesen. Am Anfang – noch gut verständlich – hört man eine Stimme und kurz darauf eine weitere. Mit der Zeit kommt es durch Überlagerungen zu einem tosenden Stimmengewirr, welches den vollgeschriebenen Körper widerspiegelt.
Der Körper, das Wort, die Schrift, die Sprache – all das wird zum Instrument.

Videoinstallation, 16:23 min, 2015
Kamera: Mario Hengster
Assistentin: Andrea Padelek
Ton: Julian Hruza
Stimmen: Bernadette Baumann, Jessica Gaspar, Severina Lampert, Andrea Padelek, Hannah Soldner, Tiana Wirth

Textpassagen wurden aus folgenden Büchern entnommen:
„Der bürgerliche und der geistige Antifeminismus“, Hans Blüher, 1918
„Die Antifeministen“ Ein Buch der Verteidigung, Hedwig Dohm, 1902
„Der Typus der kämpfenden Frau“ Frauen schreiben über Frauen in der Arbeiter-Zeitung von 1900-1933, Eva Geber, 2013
„Leider war ich ein Mädchen. Über Käthe Kollwitz“, Ursula Trüper, 2001